Nachlass von May Ayim: BBG übergibt Facharbeit an FU-Archiv

Erinnerung an Vorreiterin der afro-deutschen Bewegung.

Unsere Schule für Logopädie übergibt die Facharbeit „Ethnozentrismus und Geschlechterrollenstereotype in der Logopädie. Eine kritische Betrachtung von Bild- und Wortmaterialien mit Verbesserungsvorschlägen für die logopädische Praxis“ der ehemaligen Schülerin May Ayim an das Archiv der Freien Universität Berlin. May Ayim gilt als bedeutende Dichterin, Pädagogin und Aktivistin der afro-deutschen Bewegung.

Die Übergabe findet am 13. Februar 2023 um 10 Uhr auf dem Geo-Campus der FU (Haus L) in Berlin-Lankwitz statt.

Im Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin wird der gesamte literarische Nachlass von May Ayim für die Öffentlichkeit zugänglich aufbewahrt. Mit der Facharbeit wird nun die biografische Lücke in ihrem Gesamtwerk geschlossen. May Ayims logopädische Facharbeit gilt als weiterer Beleg für ihre besondere Arbeitsweise, gattungsübergreifend zwischen wissenschaftlichen Texten und Poesie zu schreiben.

Entstanden ist die Facharbeit im November 1989 an der Staatlich anerkannten Lehranstalt für Logopäden an der Klinik für Audiologie und Phoniatrie des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin. Seit 2020 ist die damals deutschlandweit einzige Logopädie-Schule in Trägerschaft des BBG. Der Berliner Berufsbildungscampus für Gesundheitsberufe bietet als gemeinsame Tochtergesellschaft von Vivantes und Charité 3.000 praxisnahe Ausbildungsplätze für Pflege-, Therapie- und weitere Gesundheitsberufe an.

Christine Vogler, BBG-Geschäftsführerin:„May Ayim war eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Leben und Werk uns in mahnender Erinnerung bleiben muss. Wenn wir das mit der Übergabe ihrer Facharbeit unterstützen können, freut uns das sehr.“

Hintergrund
May Ayim wurde 1960 als Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers in Hamburg geboren. Sie studierte später Pädagogik und Psychologie an der Universität in Regensburg, zog 1984 nach West-Berlin und schloss hier 1986 ihr Studium erfolgreich ab. Ihre Diplomarbeit „Afro-Deutsche: Ihre Kultur- und Sozialgeschichte auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen“ wurde in dem Band „Farbe bekennen“ veröffentlicht. May Ayim gehörte 1986 zu den Gründerinnen der Initiative „Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland“. Sie starb1996 in Berlin.