Orthoptist*in
Die Ausbildung zum/zur Orthopist*in ist ein spezialisierter Fachberuf im Gesundheitswesen mit Fokus auf die Diagnose und Therapie von Seh- und Augenbewegungsstörungen. Diese staatlich anerkannte Tätigkeit erfordert umfassende Kenntnisse über Augenbewegungen (Motorik) und die Verarbeitung visueller Reize (Sensorik).
Was mache ich als Orthoptist*in?
Als Orthoptist*in arbeiten Sie in einem spannenden, spezialisierten Gesundheitsberuf, der sich auf die Prävention, Diagnose und Behandlung von Sehproblemen konzentriert. Sie helfen Menschen aller Altersgruppen, indem Sie unter anderem Schielerkrankungen, Augenzittern und Sehschwächen behandeln. Besonders bei Kindern ist Ihre Arbeit zur frühzeitigen Erkennung und Korrektur von Sehstörungen wichtig, um langfristige Beinträchtigungen zu vermeiden.
In Kliniken, bei Augenärzt*innen oder in Reha-Zentren arbeiten Sie sowohl präzise als auch einfühlsam mit Ihren Patient*innen. Zudem engagieren Sie sich in Forschung und Lehre und tragen zur Weiterentwicklung Ihres Fachgebiets bei – eine verantwortungsvolle und erfüllende Aufgabe im Gesundheitswesen.
Was muss ich als Orthoptist*in können?
Sie bringen ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Geduld und Teamgeist mit, da Sie täglich mit Menschen jeden Alters arbeiten. Ihre schnelle Auffassungsgabe und Ihr Verantwortungsbewusstsein sind gefragt, um komplexe Sehprobleme zuverlässig zu erkennen und zu behandeln.
Fachlich sind Kenntnisse in der Augenanatomie sowie in der Diagnose und Therapie von Schielerkrankungen, Sehschwächen und Augenbewegungsstörungen wesentlich. Sie führen sorgfältige Untersuchungen des Sehvermögens und der Augenbewegungen durch und entwickeln gezielte Therapien, um die Zusammenarbeit beider Augen zu fördern. In enger, interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften tragen Sie so zur bestmöglichen Behandlung und Lebensqualität Ihrer Patient*innen bei.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung ist in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Orthoptistinnen und Orthoptisten (OrthoptAPrV) geregelt. Sie dauert drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil besteht. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung „Orthoptist*in“ zu führen.
Der theoretische und praktische Unterricht findet in der Schule für Orthoptik am Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe gGmbH, Standort Nord, Waldstraße 86-90, 13403 Berlin, statt.
Die praktische Ausbildung erfolgt in den verschiedenen Einsatzbereichen der Charité.
Was lerne ich im theoretischen und praktischen Unterricht?
Die Ausbildung beinhaltet mindestens 1700 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht. Der modular aufgebaute Lehrplan vermittelt Ihnen alle wichtigen Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie für die orthoptische Diagnostik und Therapie benötigen. Moderne Unterrichtsmethoden unterstützen dabei gezielt den Aufbau Ihrer beruflichen Kompetenzen.
Im praktischen Unterricht üben Sie in unseren fortschrittlich ausgestatteten Skillsräumen wichtige diagnostische und therapeutische Techniken in einer geschützten Umgebung. Dies fördert Ihr Selbstvertrauen und Ihre Fachkenntnisse, um Sie bestmöglich auf Ihre zukünftige Tätigkeit als Orthoptistin vorzubereiten.
Was lerne ich in der praktischen Ausbildung?
In der praktischen Ausbildung zum/zur Orthoptist*in durchlaufen Sie insgesamt 2800 Stunden, die von Beginn an realitätsnah gestaltet sind. Schon in den ersten Ausbildungsphasen gewinnen Sie wertvolle Einblicke in das Tätigkeitsfeld der Orthoptik. Theorie und Praxis sind eng miteinander verknüpft: Auch während der Theorieblöcke ist ein wöchentlicher Praxistag vorgesehen. Zusätzlich erwarten Sie regelmäßig größere Praxiseinsätze, in denen Sie das erlernte Wissen gezielt anwenden und vertiefen können, stets begleitet und unterstützt von erfahrenen Kolleg*innen.
Im dritten Ausbildungsjahr erweitern Sie Ihre praktischen Kenntnisse durch Einsätze in spezialisierten Bereichen wie der visuellen Neurorehabilitation, der Kontaktlinsenanpassung und in Beratungsstellen für sehbehinderte und blinde Menschen. Diese vielseitigen Praxisfelder bieten Ihnen die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Aspekten der Orthoptik vertraut zu machen und im interdisziplinären Austausch zu arbeiten.
Was sind die Voraussetzungen?
- Mindestens ein mittlerer Schulabschluss, idealerweise ergänzt eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich MFA, Pflege, Augenoptik oder Abitur
- Sie sind empathisch, kommunikativ und haben Interesse an der Arbeit mit Menschen aller Altersklassen
- gute Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern
- Lust am Lernen
- Sie sind gesundheitlich für den Beruf geeignet (Nachweis über ärztliches Attest)
Informationen zu unserer Schule für Orthoptik finden Sie hier.
Bewerbung
Sie möchten eine Ausbildung am Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe beginnen? Herzlich willkommen: An unseren Schulen vermitteln wir Ihnen alle wichtigen Inhalte Ihrer theoretischen Ausbildung, Ihre praktische Ausbildung findet bei einem unserer Träger statt.
Bewerben Sie sich bei dem Träger, bei dem Sie Ihre praktische Ausbildung absolvieren möchten.
Die Verlinkungen zu den Bewerbungsseiten folgen demnächst.
Der erste Ausbildungsgang Orthoptik startet am 1. April 2025.